“Verbale Intervention” nennt man das wohl in der Sprache der Notenbanker. Fed-Chef Ben Bernanke ist bei seinem Auftritt vor dem Senat angesichts der Unruhe in den Märkten wegen der Eurokrise von seinem bisherigen Drehbuch abgewichen. Vorsichtig öffnete er die Tür ein wenig weiter als zuvor für ein Anleiheaufkaufprogramm “QE3″.
Und er hat Erfolg damit. Denn die Aktienmärkte reagierten mit Aufschlägen. Einige Fondsmanager meinen schon, das allein könnte die Märkte über Wochen stabilisieren. Da die Ersparnisse der vieler Amerikaner direkt an den Aktienmarkt gekoppelt sind, würde dies schon reichen, um einem Absacken der Stimmung im Land entgegenzuwirken. Bernanke dopt also nicht nur die Märkte, sondern auch die Stimmung im Land. Ob das ausreicht, um die Konjunktur soweit anzuschieben, dass “QE3″ doch nicht benötigt wird, werden erst die Konjunkturdaten der nächsten Wochen zeigen.
Nachtrag: Nur einen Tag später rudert Bernanke zurück. Also gilt doch: Er spielt auf Zeit. Von einem Notenbanker hätte man aber etwas mehr Geschick erwartet.